Nach langem Hin und Her ist sie da: die erste Edition Urban der Nachtkantine. Tias und Daniel machen einen Ausflug in den weiten Westen Leipzigs und besuchen Grünau, die Stadt in der Stadt. Grünau entstand als Planstadt zwischen 1976 und 1987, um dem Wohnungsmangel in der DDR zu begegnen. Die Großwohnsiedlung zählt neben Berlin-Marzahn und Halle-Neustadt zu den größten ostdeutschenPlattenbausiedlungen. In dieser Zeit waren diese Wohnungen begehrt, galten als modern und luxuriös.
Grünau wird als „Stadt in der Stadt“ bezeichnet. 1990 lebten hier 85.000 Menschen in etwa 38.000 Wohnungen. Doch in den 1990er Jahren wandelte sich der Stadtteil rapide. Bis 2010 verlor Grünau mehr als die Hälfte seiner Einwohner*innen. Viele zogen in die alten Bundesländer, in suburbane Siedlungen im Umland oder in die nach und nach sanierten, zentrumsnahen Gründerzeitquartiere Leipzigs. Gleichzeitig kam es zu einer zunehmenden Überalterung. Im Zuge dieser Veränderungen wurden in einigen Wohnkomplexen ganze Blöcke abgerissen, während in anderen Lagen nachverdichtet wurde. Seit 2011 wächst die Bevölkerung wieder, wenn auch langsamer als im Rest des Stadtgebiets.
Heute macht Grünau seinem Namen alle Ehre. Zwischen den Wohnblöcken ertrecken sich großzügige Grünanlagen mit vielfältigen Freizeitangeboten wie dem Heizhaus, dem Kletterturm K4 oder dem Kolonnadengarten an der Alten Salzstraße. Hinzukommen Parkanlagen wie der Robert Koch Park und der Schönauer Park sowie der Kulkwitzer See. Und dann gibt es natürlich auch noch Pizza, arabische Musik und russisches Eis. Also warum in die Ferne streifen, wenn das Gute so nah liegt?
Daniel und Tias
LVZ – Familie im Kiez
Heizhaus Leipzig
Greater Form
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